Nach einem kurzfristig abgesagten Anlauf im Frühjahr haben wir uns dann tatsächlich im August 2008 aufgemacht, unsere Tochter in Luxemburg zu besuchen, wo sie seit Februar dieses Jahres arbeitete.

Wir hatten eine gemütliche Reise geplant und den Weg am Rhein entlang und durch das Moseltal gewählt, mit einem Tag Aufenthalt in Bernkastel-Kues. Auch wenn das Wetter zunächst nicht so toll war, haben wir die Fahrt durch die schöne Landschaft genossen, zumal wir schon etliche Jahre nicht mehr dort waren. Die Mittagspause des ersten Tages haben wir in Cochem eingelegt; am Nachmittag folgten wir dann den vielen Moselschleifen bis nach Bernkastel-Kues. Wie in Cochem gibt es auch dort eine ganze Menge hübscher Fachwerkhäuser zu bewundern, und so bummelten wir am nächsten Tag durch das Doppel-Städtchen und nahmen uns auch die Zeit für eine kurze Schiffstour.

Am nächsten Tag ging es dann – bei inzwischen schönem Wetter, das uns auch in der Folge treu blieb – zu unserem eigentlichen Ziel: Luxemburg. Dank des Navi war auch das Hotel schnell gefunden, und so konnten wir uns bald mit Kirsten am CHL und später auch mit Freunden (die direkt aus dem Taunus nachgekommen waren) zu einem ersten Spaziergang treffen. Dabei entdeckten wir nicht nur (mit Kirstens Hilfe ) die Petrusse, sondern auch die durchaus bemerkenswerte Topologie der Stadt, geprägt durch die tief eingeschnittenen Täler von Petrusse und Alzette und die dadurch gebildeten Plateaus. An diesem Tag (wie auch den folgenden) haben wir das Kirchberg-Viertel mit den modernen UNO- und Bankgebäuden ausgelassen und uns auf den älteren Teil Luxemburgs beschränkt, in dem es viel Schönes und Sehenswertes gibt und wo die Stadtgeschichte sichtbar wird.

Am nächsten Tag wanderten auf dem Wenzelsweg, der viele interessante Stellen der Stadt berührt und so einen guten Überblick und auch auch Gelegenheit zu einem Besuch der sehr ausgedehnten Bock-Kasematten gab. Er führt vom Zentrum in den alten Stadtteil Grund – bei dem das Sprichwort nomen est omen in der Tat stimmt! – hinunter und verläuft großenteils in diesem Viertel.

Es war eine weite, teilweise auch anstrengende Wanderung mit vielen schönen An- und Aussichten. Und auch Ilona hielt mit, nicht ganz klaglos, aber tapfer. So hatten wir uns dann ein gutes Abendessen mit einigen luxemburgischen Spezialitäten redlich verdient – und wir haben es genossen, denn es hat hervorragend geschmeckt!

    Letzebuergsche Spezialitäten

Am nächsten Tag, dem Sonntag, machten wir uns auf den Weg, um die Größe des Großherzogtums im Wortsinne zu erfahren. Unser erstes Ziel war Clervaux, fast an der Nordgrenze gelegen, mit der Benediktinerabtei (die wegen Renovierungen leider nur teilweise zugänglich war) und der Burg, in der wir uns die beeindruckende Fotoausstellung “The Family of Man” anschauten. Zurück ging es wieder gen Süden zunächst nach Vianden mit der wuchtigen, die Gegend beherrschenden Burg, für deren Besichtigung es aber leider schon zu spät war. Den weiteren Weg durch das landschaftlich wunderschöne Müllertal, in dem wir einen kleinen Spaziergang abseits der Straße machten, konnten wir wegen der hereinbrechenden Dämmerung dann nicht mehr so ganz genießen, und bis wir wieder in Luxemburg ankamen war es bereits dunkel geworden. Dennoch hat uns dieser Tagesausflug ein anderes, ländliches Luxemburg gezeigt, in dem es sicher noch mehr zu entdecken gibt.

Den Montag nutzten wir zu einem Stadtbummel, da Kirsten arbeitete und erst am Nachmittag zu uns stoßen konnte. So ließen wir dann gemeinsam den Tag und damit den Besuch ausklingen. Am Dienstag früh ging es auf die Rückreise, wieder gemütlich, aber anders als bei der Anreise diesmal durch den Hunsrück mit einer ausgiebigen Mittagspause in Idar-Oberstein (inclusive eines Bummels durch diverse Schmuckläden ).

Nach einer knappen Woche kamen wir zurück mit der Erkenntnis, dass Luxemburg eine Stadt und ein Land von überschaubarer Größe, aber mit vielen verborgenen Sehenswürdigkeiten ist, die ein Wiederkommen lohnen (wenn es nur nicht so viele andere interessante Ziele gäbe )