Wir hatten einen guten Grund im September 2004, mal wieder London zu besuchen. Ich war zwar schon häufig auf Konferenzen und für Schulungen dort gewesen, aber das letzte Mal war sicher schon 15 Jahre her! Und nun war Kirsten für sieben Woche Praktikum in einem Krankenhaus in Chertsey am Südrand von London, und so beschlossen wir sie abzuholen. Ihr Praktikum endete am 14. September, also flogen meine Frau Ilona und ich an diesem Tag nach London, und bis zum Rückflug am 19.9. machten wir Sightseeing zu den schönsten Plätzen von London – und ich konnte etliche Veränderungen feststellen!
Das fing schon mit dem absolut untypischen Wetter an: Kirsten holte sich dort – mirabile dictu – einen Sonnenbrand, was ihr niemand so recht glauben wollte . Und auch während unseres Aufenthalts war das Wetter nur an einem Tag weniger gut, aber auch da hat es nur ein paar kurze “Nies(el)-Anfälle”.
Und damit fing das Ganze an: Kirstens “Wirkungsstätte” während ihres Praktikums – man beachte den Namen !
Wir haben sie mehrfach dort abgeholt und sind auch einmal über das, vergleichsweise recht große, Gelände des Krankenhauses gefahren. Aber das war natürlich nicht der Hauptzweck unseres Aufenthalts in London, und den haben wir auch ausgekostet:
Gleich am ersten Abend waren wir in der “Mausefalle”; das Stück von Agatha Christie ist bekanntlich das am längsten ununterbrochen gespielte Theaterstück der Welt. Es war sehr gut gemacht, und ich habe (dank vorheriger Lektüre, wie ich gestehen muss) sogar das Meiste verstanden. An den folgenden Tagen des ja recht kurzen Aufenthalts haben wir, zumeist mit Hilfe des London Pass, uns den “Highlights” der Stadt gewidmet. Sinnvoller Weise haben wir uns dazu tagsüber etwas zu essen mitgenommen (eines der Bilder zeigt, wie das aussah ) und die Hauptmahlzeit auf den Abend verlegt: Typisch englisch eben!
Was wir in der kurzen Zeit so gesehen haben? Da gab es die Bootsfahrt auf der Themse, bei der ich mich vergewissern konnte, dass Tower und Tower Bridge noch stehen . Die St. Paul’s Kathedrale haben wir natürlich auch besucht, und Kirsten und ich haben uns bis ganz zur obersten Aussichtsplattform “vorgearbeitet” und dort den – zugegebenermaßen etwas windigen – Ausblick durchaus genossen. Dann gab es die Schlösser wie Kensington Palace (den wir nur von außen sahen, weil er bereits geschlossen war) oder Hampton Court mit wunderschönen englischen Parkanlagen und ebenso bemerkenswertem “Innenleben”.
Dann haben wir uns mit der Tube (ohne die ein London-Besuch nicht vollständig ist!) in die Baker Street 221b vorgearbeitet, wo uns ein (fast) echt englischer Bobby zusammen mit Sherlock Holmes begrüßte; letzterer sah Kirsten verblüffend ähnlich, aber die raucht ja nicht, und schon gar nicht Pfeife ….. Auch Schloß Windsor ist ja ein “must”, und dort waren wir am einzigen vom Wetter her schlechteren Tag; aber die Queen war ohnehin gerade nicht dort.
Da unser Hotel direkt am Hyde Park lag, konnten wir leicht der “Königin der Herzen” huldigen und ihren Weg und Brunnen besuchen; ein sehr schöner Spaziergang bei (wieder) strahlendem Wetter. Eine der neuen Attraktionen schließlich ist London Eye, das größte Riesenrad der Welt mit 130m Höhe. Wir haben es nicht nur von außen angeschaut, sondern sind am Samstag Abend mitgefahren – und hatten einen phantastischen Blick über das nächtliche London.
Zum Schluss noch zwei Bilder, die Kirsten gemacht hat und die so schön typisch sind: Das erste zeigt Guildford Castle und die wunderschöne (Garten-) Landschaft, das zweite steht für den hintergründigen Humor der Engländer; es stammt aus Kingston, und wir konnten es nicht so recht interpretieren – aber es gefällt uns noch heute!
Es waren schöne Tage mit einem dichten Programm, und es war durchaus suggestiv, gibt es doch noch viele schöne Städte in Europa!!!
P. S.: Zum Thema Humor hatten wir noch ein Erlebnis der besonderen Art: Am Samstag / Sonntag haben wir uns ein Auto gemietet und sind in London und nach Chertsey und zum Flughafen gefahren. War schon etwas nervig, dass die Engländer alle auf der falschen Seite fahren, aber als ich es dann genau so gemacht habe, ging es ganz gut
P. P. S.: Sollte jemand Appetit bekommen haben, hier noch zwei kurze Tipps: London ist nicht gerade billig, insbesondere wenn man in der Innenstadt wohnen will. Aber im Internet gibt es Angebote für Appartments, die wohl recht günstig gelegen und sehr preisgünstig sind (damals ab ca. 20 €); zwar muss man sich da selbst verpflegen, aber das ist in London problemlos machbar. Und für das Sightseeing incl. der öffentlichen Verkehrsmittel (und etlicher Goodies) bietet sich der London Pass an, den es für verschiedene Zonen und Gültigkeitsdauern gibt; Näheres ist unter www.londonpass.com zu erfahren.