In den Jahren nach der Wiedervereinigung haben wir uns oft gesagt, dass es eigentlich traurig ist, so viel von der Welt gesehen zu haben und so wenig von den neuen Bundesländern; und was wir von “Wissenden” gehört haben, hat uns hinreichend neugierig gemacht! So sind wir dann im September 2005 nach Dresden aufgebrochen, um uns das berühmte “Elbflorenz” anzuschauen. Und das Fazit: Eine gute Idee, denn es gibt Vieles und Wunderschönes zu sehen, und es wird immer weiter gebaut und restauriert und wieder hergestellt!
Unser Quartier lag in guter automobiler Entfernung von ca. 25 km in Langenwolmsdorf. Darauf gestoßen sind wir durch den Kauf eines Schwibbogens, und beim Besuch der Homepage der Herstellerfirma fand ich dort das Angebot von Gästezimmern, in denen wir uns dann sehr wohlgefühlt haben.
Ein hübscher Ort, aber das eigentliche Ziel, Dresden, stand natürlich in den wenigen Tagen unseres Aufenthalts im Vordergrund. Sollte ich es unterteilen, würde ich das ganz grob in Altstadt und Neustadt sowie Randbezirke und Umgebung. Klar, dass wir das nicht so systematisch und mit unterschiedlicher Intensität angeschaut haben, aber für die Vorstellung mag es angehen.
Da ist zunächst die Altstadt mit den “Highlights” Semperoper, Zwinger, Brühlsche Terrassen, Schloß (zu großen Teilen noch Baustelle) mit Hofkirche und natürlich die Frauenkirche. Letztere wurde innen gerade mit Hochdruck renoviert, um für die Einweihung (ca. fünf Monate später) fertig zu sein, so dass wir sie nur von außen bewundern konnten; aber auch das ist ja imposant genug. Und die Führung durch die Semperoper hat uns zu verblüffenden Einsichten verholfen: So sind viele Teile nicht aus Marmor oder Holz gefertigt (worauf ich jede Wette eingegangen wäre), sondern aus höchst kunstvoll bemaltem Putz; teils, weil diese Materialien nicht verfügbar waren, teils aus Gründen des Feuerschutzes. Und die Decke des Zuschauerraumes ist (wegen der Statik) flach, und nur die Bemalung erzeugt den Eindruck einer Kuppel!
So bleiben uns in der Altstadt für den nächsten Besuch insbesondere noch das “Grüne Gewölbe” und die Frauenkirche – und alles, was bis dahin neu / wieder aufgebaut wird!
Auf der anderen, rechten Elbseite liegt die Neustadt, die sooo neu allerdings auch nicht ist. Sehenswert die vielen Boutiquen, Restaurants, Kneipen und die, man kann es kaum anders bezeichnen, eingerichteten Hinterhöfe, in denen sie gelegen sind. In jedem Fall besuchen sollte man Pfunds Molkerei mit ihren wunderschönen Kacheln, wo allerdings fotografieren nicht erlaubt ist. In der Neustadt kann man herrlich bummeln und stöbern, und mit etwas mehr Zeit hätte es wohl auch noch für das Erich Kästner-Museum gereicht.
Das Thema Randbezirke und Umgebung war so etwas wie die Klammer unseres Aufenthalts: Gleich am ersten Tag besuchten wir die Elbbrücke mit dem treffenden Namen “Blaues Wunder”, und am vorletzten Tag unterquerten wir sie bei der Dampferfahrt nach Schloss Pillnitz, bei der wir auch schöne Aussichten vom Fluss her auf die Altstadt genießen konnten.
Zu Beginn der Heimfahrt schließlich schlugen wir noch einen Bogen südöstlich um Dresden herum und besuchten die Burg Hohenstein, die Bastei und Pirna, von wo aus es dann geradewegs nach Hause ging.